BrauBeviale 2020 Special Edition: Branchentalk

Digital ersetzt auf Dauer nicht die Gespräche

BrauBeviale 2020 Special Edition: Branchentalk

Mit einer Pressekonferenz und einem Branchentalk wurde am 10. November 2020 die BrauBeviale Special Edition eröffnet. Die Dialogplattform myBeviale.com, die zu diesem Anlass online ging, bietet an 365 Tagen im Jahr Informationen, Innovationen, Trendthemen und persönliche Kontaktmöglichkeiten in die Getränke-Community.

Direkte Kontakte fehlen

Die große Bedeutung der persönlichen Kontakte unterstrichen beim Branchentalk Georg Rittmayer, Präsident der Privaten Brauereien Bayern e.V., Richard Clemens, Geschäftsführer VDMA Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen, Dr. Detlef Groß, Vereinigung Alkoholfreie Getränke-Industrie e.V., Hauptgeschäftsführer Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg), Stefan Barth, BarthHaas GmbH & Co. KG, Dr. Johannes Grobe, Geschäftsführer der KHS GmbH, sowie Peter Ottmann, CEO der Nürnberg Messe. Für ihn ist eine Messe als Präsenzunternehmen mit Publikum unabdingbar.

Digitalisierung nicht aufzuhalten

Auch wenn inzwischen vieles digital funktioniert, fehlen laut Richard Clemens auch den Maschinenbauern die direkten Kontakte. Bei den Maschinenbauern haben besonders die Bereiche Vertrieb und Inbetriebnahme unter den Auswirkungen der Pandemie gelitten. Allerdings ist der Zug in Richtung Digitalisierung nicht mehr aufzuhalten.

Diese Erfahrungen mussten auch Unternehmen wie KHS machen. Allerdings habe die Pandemie in wenigen Monaten den notwendigen Schub in der Digitalisierung gebracht, der sonst Jahre gedauert hätte. Wie Dr. Johannes Grobe erläuterte, profitiert KHS auch vom Heimkonsum (Dose, Glas, Verpackungen), sieht aber die Entwicklung beim Fassbier mit Sorge.

Die Einbrüche beim Fassbier (-30%) durch den Wegfall der Feste und die Schließung der Gastronomie können durch das erfreuliche Plus beim Flaschenbier nicht kompensiert werden, bilanziert Georg Rittmayer die bisherigen Auswirkungen der Covid 19-Pandemie auf die Braubranche: „Wo Schäufele oder duftender Karpfen fehlen, bleibt auch der Bierdurst aus.“ Auch auf den Bereich der alkoholfreien Getränke hat sich die Pandemie negativ ausgewirkt. Diskussionen werden derzeit mit den Brauereien über die Pfandsituation bei Ein- und Mehrweg geführt.

Optimistischer Blick nach vorne

Begeistert waren die Gesprächsteilnehmer von der Kreativität der Betriebe, aber auch von der NürnbergMesse. Laut Peter Ottmann wurde mit www.myBeviale.com innerhalb von einem halben Jahr eine digitale Plattform für die Branche geschaffen, die eigentlich erst in drei Jahren geplant war. Dafür gilt dem gesamten Team der NünbergMesse ein besonderes Lob. In Zukunft wird man wohl mehr auf hybride Formen setzen, eine Kombination von Messe und digitaler Plattform, die dann der gesamten Branche das ganze Jahr über zur Verfügung steht. Für Stephan Barth gilt: „Der Resilienzfaktor ist nicht zu unterschätzen, der Aufholeffekt wird Bombe!“.

Nach Einschätzung von Georg Rittmayer ist ein persönliches Gespräch, ein Handshake, ein Bier an der Bar so viel mehr wert als jede digitale Videokonferenz. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Branche vom 8.-10. November 2022 wieder an ihrem Stammtisch in Nürnberg Platz nimmt. hy